Pflegeeltern für Chemnitz gesucht.

Pflegeeltern für Chemnitz

Wir suchen Familien, Paare und Einzelpersonen, die sich vorstellen können, ihr Herz und ihr Zuhause, vorübergehend oder auf Dauer für ein Kind zu öffnen, dass nicht bei seinen Eltern aufwachsen kann.

Kinder erfahren einen dramatischen Einschnitt in ihrem Leben, wenn sie von ihren Eltern getrennt werden. Dies kann notwendig sein, wenn beispielsweise Mutter und Vater wegen anhaltender Überforderung, Krankheit oder Suchtproblemen nicht in der Lage sind gut für ihre Kinder zu sorgen.
Dann benötigen die Mädchen oder Jungen, im Alter von 0 bis 12 Jahren, umgehend einen sicheren Platz, an dem sie zur Ruhe kommen können, wo sie liebevoll betreut und versorgt werden.

Dieser sichere Platz könnte sein:

  • Familiäre Bereitschaftsbetreuung (FBB) oder Verwandtenpflege - Ziel dieser Pflegeform ist die liebevolle Versorgung der Kinder, bis ihre Perspektive geklärt ist.
  • befristete Vollzeitpflege - Kinder benötigen nur für einen gewissen Zeitraum ein neues Zuhause. Ziel ist es, dass sich die Lebenssituation der Familie wieder stabilisiert, so dass ein gemeinsames Leben von Eltern und Kindern später wieder möglich wird.
  • unbefristete Vollzeitpflege - Kinder bedürfen für einen längeren Zeitraum oder dauerhaft einen sicheren Lebensort, außerhalb ihrer Herkunftsfamilie, an dem sie geborgen aufwachsen können.

Voraussetzungen für Pflegeeltern

- im Blick auf das Kind sind:

  • Freude am Umgang mit Kindern
  • Liebe, Offenheit und Verständnis
  • Einfühlungsvermögen und Geduld
  • Belastbarkeit
  • ausreichend Zeit und Flexibilität

- im Blick auf formale Kriterien:

  • ausreichend Wohnraum
  • geordnete wirtschaftliche Verhältnisse
  • deutsche Sprachkenntnisse

- im Blick auf das Netzwerk:

  • Pflegeeltern benötigen Toleranz und Verständnis für die leiblichen Eltern, um mit ihnen zum Wohl des Kindes zusammenzuwirken.
  • Pflegeeltern müssen zur Zusammenarbeit mit dem Jugendamt und der beteiligten Fachkräfte bereit sein.

Können Sie sich vorstellen, ein Kind bei sich aufzunehmen?

 

Pflegeeltern erhalten vielfältige Unterstützung bei der Bewältigung dieser wichtigen, gesellschaftlichen Aufgabe.


Unsere Angebote für Interessierte

In einem persönlichen Gespräch werden sie gut informiert und vorbereitet, um eine tragfähige Entscheidung treffen zu können.

In unseren Veranstaltungen bieten wir allen Interessierten grundlegende Informationen über die Voraussetzungen, die Aufgaben und das Bewerberverfahren zur Anerkennung als Pflegefamilie an.

Gern beantworten wir Ihre Fragen auch am Telefon oder per Email.


Vielleicht können gerade Sie einem Kind

in seiner Not helfen?


Unsere Angebote im öffentlichen Raum

Wir bieten ihnen unsere Schautafel mit integrierten Flyern für den Innenbereich an.

Wir kommen mit unserer Präsentation zum Thema gern zu Institutionen, Organisationen und zu den sozialen Akteuren in den Chemnitzer Stadtteilen

  • in Kitas und Schulen im Rahmen von Elternabenden oder zu Mitarbeiter-besprechungen
  • in Kirchgemeinden bspw. zu Familien - und Gemeindegruppen, Frauentreffen oder Eltern-Kind-Kreise

Wir freuen uns über Ihre Einladung.

Es gibt vielfältige Orte und Gelegenheiten, um über Chancen und Risiken der Pflege-elternschaft zu sprechen.

Helfen Sie mit, unser Anliegen in Chemnitz

bekannter zu machen!

 

Wenn Sie unsere Pflegeelternarbeit finanziell unterstützen möchten, nutzen sie bitte die Spendenseite unseres Caritasverbandes.

Antworten auf häufig gestellte Fragen

Muss ich zu Hause bleiben, um ein Kind aufnehmen zu können?

    • Pflegekinder brauchen viel Zeit. Sie haben belastende Erfahrungen gemacht, die sie noch nicht verstehen können, bringen häufig Entwicklungsverzögerungen mit und müssen sich im neuen Umfeld erst einmal zurechtfinden. Deshalb ist es bei der auf Dauer angelegten Aufnahme eines Kindes unter sechs Jahren in der Regel nötig, zumindest in der Anfangszeit rund um die Uhr für das Kind da zu sein. Pflegeeltern dieser Kinder haben Anspruch auf Elternzeit, erhalten allerdings (aufgrund des Pflegegeldes) kein zusätzliches Elterngeld.

    • Werden Kinder befristet aufgenommen, zum Beispiel für die Dauer einer Therapie der Sorgeberechtigten, wird versucht, ihr soziales Umfeld möglichst zu erhalten. Sie besuchen weiterhin ihren bisherigen Kindergarten oder ihre Schule.  

Gibt es eine Altersgrenze, um ein Kind aufzunehmen?

    • Die im Amt für Jugend und Familie geltenden Altersgrenzen orientieren sich an der gesellschaftlichen Entwicklung. Pflegeeltern, die ein Kind unbefristet, also auf Dauer aufnehmen wollen, sollten in einem möglichst natürlichen(Pflege-) Eltern-Kind-Verhältnis stehen. Deshalb gilt die Regel: Es sollten 50 Jahre Altersabstand nicht überschritten werden. Das heißt zum Beispiel, dass 55-Jährige ein 5-Jähriges Kind auf Dauer aufnehmen können, aber kein Baby mehr großziehen dürfen.

    • Werden Kinder nur vorübergehend, d.h. befristet aufgenommen, spielt das Alter der Pflegeeltern eine untergeordnete Rolle. Solange sie sich fit fühlen und den Anforderungen des Alltags mit Kind gewachsen sind, können sie sich als Pflegeeltern engagieren. Außerdem werden auch Pflegeeltern für größere Kinder gesucht, zu denen "reifere" Eltern besser passen.

Muss ich ein separates Kinderzimmer zur Aufnahme eines Pflegekindes haben?

  • Für kleine Kinder genügt es, wenn Sie in ihrer Wohnung ausreichend Platz zum Schlafen, Spielen und Essen haben. Insbesondere jüngere oder traumatisierte Kinder suchen die Nähe der Bezugspersonen und wollen nicht allein sein. Große Kinder benötigen einen eigenen Rückzugsort.

Kann ich Pflegeperson werden, obwohl ich von Hartz IV leben muss?

  • Ja, wenn Sie bisher in der Lage sind, mit Ihrem Einkommen auszukommen, muss dies kein Hindernisgrund sein. Die materielle Versorgung des Pflegekindes übernimmt das Amt für Jugend und Familie.

Wie hoch ist das Pflegegeld?

  • Das Amt für Jugend und Familie unterstützt Pflegeeltern fachlich und  finanziell. Das monatliche Pflegegeld enthält die Unterhaltskosten für das Kind (je nach Alter des Kindes zwischen 500 € und 700 € etwa) und eine altersunabhängige Aufwandsentschädigung für die Erziehungsleistung der Pflegeeltern (etwa 240 €).

Vermittelt der Caritasverband in Chemnitz Pflegekinder?

  • Nein. Der Caritasverband berät Interessierte und begleitet einen Teil der Chemnitzer Pflegfamilien umfassend. Die Eignungsfeststellung und Schulung der Bewerber obliegt dem Amt für Jugend und Familie ebenso, wie die Vermittlung der Kinder in Pflegefamilien.

Warum sollte der Kontakt des unbefristeten Pflegekindes zur Herkunftsfamilie bestehen bleiben?

  • Je nach Alter und individueller Bindungserfahrung hat jedes Kind eine ganz persönliche Beziehung zu seiner Herkunftsfamilie. Für die Entwicklung des Selbstbildes und der eigenen Identität ist es wichtig, die elementaren Fragen beantworten zu können: "Wo komme ich her?", "Warum kann ich nicht bei meinen Eltern leben?", "Wie sind meine Eltern und Geschwister und wie geht es Ihnen?", "Welche Eigenschaften habe ich von Ihnen, ähneln wir uns?" usw
    Pflegeeltern können den Ihnen anvertrauten Kindern durch einen respektvollen Umgang mit den leiblichen Eltern und liebevolles Zuhören und Erklären helfen, die eigene Familiengeschichte besser zu verstehen, bei Umgangskontakten auch die positiven Eigenschaften der Eltern wahrzunehmen und damit verbunden ein positives Selbstbild zu entwickeln.  Gleichzeitig hilft es auch den Pflegeeltern, ihr Kind besser kennen- und verstehen zu lernen. Die Häufigkeit und die Gestaltung der Kontakte sollte sich immer am Entwicklungsstand und den Bedürfnissen des Kindes orientieren.

Wie sieht die Zusammenarbeit mit dem Pflegekinderdienst und dem Jugendamt praktisch aus?

  • Die zuständige Mitarbeiterin des Pflegekinderdienstes steht den Pflegeeltern telefonisch oder per Email zur Verfügung, wenn sie Fragen zum Alltag mit dem Kind haben. Sie werden darüber hinaus regelmäßig besucht, so dass auch der Kontakt der Mitarbeiterin zum Kind gegeben ist.

  • Bei Bedarf können auch die Umgangskontakte mit der Herkunftsfamilie des Kindes begleitet werden. Ihr privater Wohnraum wird dafür nicht beansprucht, Kontakte finden i.d.R. auf neutralem Boden statt.

  • Außerdem finden in größeren Abständen "Hilfeplangespräche" statt, bei denen alle Beteiligten im Amt für Jugend und Familie zusammentreffen, um über die bisherige Entwicklung des Kindes und nächste Schritte zu beraten. Diese Termine werden vom zuständigen Pflegekinderdienst gemeinsam mit der jeweiligen Pflegefamilie vorbereitet.

 

Erfahrungsberichte

befristete Vollzeitpflege

Jeden Tag werde ich mit dem Lächeln eines Kindes beschenkt. mehr

unbefristete Vollzeitpflege

Familie zu sein braucht keine Gene, sondern Vertrauen. mehr

Von der Kurzzeitpflege zur unbefristeten Vollzeitpflege

Kinder brauchen ein Herz und viel Liebe, nicht nur einen Platz, wo sie „aufbewahrt“ werden. mehr

Erfahrungsbericht Fam. H.

Als Eltern von 2 erwachsenen Kindern fasten wir vor ca. 3 Jahren den Entschluss, als unser ältester Sohn auszog, einem fremden Kind ein zu Hause zu geben und ihm so eine Kindheit und ein Leben zu möglichen, zu dem seine eigenen Eltern nicht in der Lage sind. mehr

Erfahrungsbericht von Fam. H. - Pflegeeltern (unbefristet)

Von einer Freundin erfuhren wir, dass Pflegeeltern gesucht werden. Das ging uns sofort ins Herz, weil wir gern noch ein drittes Kind gehabt hätten. mehr

Erfahrungsbericht Frau F. - Pflegemutter (unbefristet)

Durch unsere kleine Pflegetochter haben wir erfahren, was es für eine schöne Aufgabe ist, einem Kind zu zeigen, dass die Welt auch schön sein kann. mehr

Erfahrungsbericht von Frau M. (Pflegemutter)

Wir sind seit 16 Jahren Pflegeeltern und nehmen immer wieder gern Kinder auf. Wie es dazu kam? mehr

Erfahrungsbericht von Frau M. (Familiäre Bereitschaftsbetreuung)

Von 1997 bis 2013 haben wir als Familiäre Bereitschaftsbetreuung insgesamt 139 Kinder in Notsituationen aufgenommen und sie ein Stück ihres Weges begleitet. mehr