
FRG | Waldkirchen. Der Kreis-Caritasverband Freyung-Grafenau e.V. stellt bei allen notwendigen Maßnahmen zur Umstrukturierung in Projekten, Diensten u. Einrichtungen die Mitarbeiter in den Focus. Das bedeutet: Alte Teams lösen sich, neue müssen sich bilden - oft in einer rasanten Geschwindigkeit! Keine leichte Aufgabe für die jeweiligen Fachgebietsleitungen.
Alternative Ansätze zum Team-Building sind gefragt: Barbara Wolf, die neben der Fachgebietsleitung im Zentrum für Arbeit & Beschäftigung (ZAB) auch die leitende Verantwortung für über 30 Kollegen in den Offenen Ganztagsschulen der Caritas FRG trägt: "Im Grunde genommen ist eine Pferdeherde nichts anderes als ein Team, ein Sozialverband von mehreren Lebewesen mit dem gleichen Ziel. Außerdem können Pferde uns Menschen ungemein viel über uns selbst und unsere Wirkung auf andere mitteilen. Daher arbeite ich bei Teamentwicklungsmaßnahmen sehr gerne mit meinen Pferden als Co-Trainer. So können Teilnehmer Schüsselerlebnisse erfahren und diese persönlichen wertvollen Erfahrungen in ihrem Arbeitsalltag umsetzen."
Zielsetzung und Lernansatz
Was macht ein Team aus? Vor diesem Hintergrund beobachteten die Kollegen aus der OGS Waldkirchen die Pferde. "Aus dem Sozialleben einer Pferdeherde kann man leicht Rückschlüsse ziehen", so Barbara
Wolf. "Denn ein Team ist analog zur Herde eben auch ein Zusammenschluss von Lebewesen, die ein gemeinsames Ziel erreichen wollen", so Barbara Wolf. Schon alleine das Setting dieser alternativen Maßnahme zur Team-Bildung gibt den Ausschlag: "Erlebnisse in ungewohnter Umgebung prägen sich besonders gut ein. Das weiß jeder aus seiner privaten Erfahrung. Auch für die berufliche Biografie kann jeder so viel für die eigene Persönlichkeit und für die Arbeit im Team mitnehmen."

Pferdegestütztes Teambuilding
Mit der Beobachtung der Herde werden die Strukturen dieses Pferdeverbunds analysiert. Welches Tier übernimmt eine Leitfunktion? Wie funktionieren die Absprachen untereinander? Barbara Wolf sammelt und erklärt die Beobachtung, hilft diese einzuordnen. Dazu dienen die einzelnen Kooperations-Übungen mit dem Pferd:
Nach der Aufgabe, die Dynamik genau zu verstehen, wurde im Team anschließend gemeinsam entschieden, mit welchem Tier gearbeitet werden soll. Nach der Bekanntgabe der einzelnen Aufgaben durch den Trainer, galt es diese für das Team zu lösen. Manche Aufgaben konnte nur eine Person erledigen, manche erforderten aber die Zusammenarbeit aller. Wichtig: Auf alle Teammitglieder wird Rücksicht genommen - auf die gegenseitige Unterstützung kommt es an. Beispielsweise kann das Hufauskratzen für Teilnehmer mit leichter Pferdeangst eine schier unlösbare Aufgabe sein. Doch durch die Unterstützung der anderen kann jedes Mitglied im Team diese Aufgabe - mit steigendem Selbstbewusstsein - lösen: Garantiert! Die Teammaßnahme in der OGS Waldkirchen stieß auf durchweg positives Feedback. Mehr Infos: Barbara Wolf - 08551 916 588 - 0.
Hintergrundwissen, Regeln & Strukturen:
Das Pferd ist ein Beutetier. Es kann sich nur mit Flucht verteidigen. Daher schließen sich Pferde in Herdenverbänden zusammen, mit klaren Regeln und Strukturen. So erfahren sie Schutz in der Gruppe. Beispiel: Nie liegen alle Pferde einer Herde gleichzeitig. Eines hält immer im Stehen Wache. Es gibt immer eine Leitstute, die die Herde anführt und einen Leithengst, der die Herde verteidigt. Jedes Mitglied der Herde kennt und akzeptiert die herrschenden Strukturen und fügt sich ein. Sollte eines der Tiere gegen diese Regeln verstoßen, z.B. ein freches Jungpferd, dann gibt es von den Ranghöheren deutliche Konsequenzen, bis hin zur Isolation. Mit der drohenden Konsequenz von Schutzlosigkeit außerhalb der Herde. Nur als Herde sind sie stark und erreichen ihre Ziele.
- c m g
BiU: Das OGS-Team Waldkirchen versucht sich an allem rund ums Pferd: Nur aufsteigen musste keiner!
Foto: © Weilermann | Caritasverband FRG.