URL: www.caritas-chemnitz.de/pressemitteilungen/solarkocherbaukurs-auch-ein-stueck-bildungsarbeit/490570
Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Solarkocherbaukurs auch ein Stück Bildungsarbeit

 

Augsburg; 25.09.2014 ( pca ). Eigentlich wollen sie nicht nach Hause, zumindest noch nicht. Noch ist nämlich die Lage der Männer aus Nigeria, Uganda und Sierra Leone in ihren Heimatländern zu unübersichtlich und gefährlich, manche von ihnen leiden unter schweren psychischen Belastungen. Doch die Zentrale Rückkehrberatung (ZRB) Südbayern bot ihnen dennoch einen Solarkocherbaukurs an. Der Grundgedanke: „Wenn Sie doch zurück müssen, dann wissen sie nicht nur, wie man einen Solarkocher baut, sondern sie können ein kleines Gewerbe aufbauen und ihren Lebensunterhalt verdienen“, sagt Sonja Förg, die für die Caritas bei ZRB arbeitet. Sie sagt das nicht zur Beschwichtigung der Teilnehmer. Rund 40.000 Solarkocher konnte nämlich der Verein EG Solarkocher aus Altötting dank ihrer Werkstätten in Afrika, Asien und Lateinamerika inzwischen verkaufen.

Vier Tage dauerte der Kurs. Die Teilnehmer lernten, wie man die Pläne liest, Flachstahl genau abmisst, das Bohren der Löcher durch eine Körnung vorbereitet, wie man es biegt und letztlich zusammenbaut. Erwin Rohrbeck von EG Solar zeigt ihnen alles mit großer Geduld. Seit Jahren besteht eine enge Zusammenarbeit mit der ZRB: Er setzt darauf, dass seine Kurse auch ein Stück Bildungsarbeit sind, langfristig sich auch das Bewusstsein ändert, nicht nur mit Holz kochen zu können. „Gerade in holzarmen Ländern wäre der Solarkocher so hilfreich.“ So freut er sich, wenn die Teilnehmer Fotos davon machen und per E-Mail ihren Angehörigen zuhause davon erzählen.

Für Alusine Fangai Kamanda aus Sierra Leone ist der Kurs wichtig, „weil ich endlich etwas tun kann, meinen Kopf anstrenge und nicht nur herumhänge“, betont er. Er will nicht zurück, noch nicht. Aber er gesteht, dass Solarkocher für sein Heimatland eine tolle Sache wären.

Wenn einer freiwillig zurückkehren will, unterstützt die ZRB die Rückreise, besorgt das Flugticket, stellt Fördergelder zur Existzenzgründung bereit und gibt jenen, die den Solarkocher zuhause im Heimatland bauen wollen, den Plan und einen Bausatz mit. Alles andere können sie in Afrika selbst erhalten. „Flachstahl gibt es überall in Afrika, auch Bohrer oder Stanzgeräte“, sagt Förg, die für die Caritas bei der ZRB arbeitet.

 

Copyright: © caritas  2025