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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Oberbayern/Allgäu

Schneesituation plagt auch die Sozialstationen

 Räumsituation hat Einfluss darauf, ob Patienten angefahren werden können oder nicht



Peißenberg/Schongau/Marktoberdorf/Lindenberg, 10.01.2019 (pca). Der starke Schnellfall macht auch den ambulanten Pflegediensten zu schaffen. „Die Situation ist schlecht“, reagierte Astrid Weber, die stellvertretende Pflegedienstleitung von der Sozialstation Schongau, die zur Ökumenischen Sozialstation Oberland mit Hauptsitz in Peißenberg gehört. Seitenstraßen seien nicht geräumt, klagte ihre Kollegin Ursula Machuletz, die für die Fahrdienste der Peißenberger Dienststelle verantwortlich ist. Petra Keller, stellvertretende Pflegedienstleitung der Kirchlichen Sozialstation Marktoberdorf, sagte: „Bis jetzt erreichen wir noch alle, aber wir kommen halt später bei den Patienten an als vereinbart.“

Dass nicht alle Patienten im Landkreis Weilheim Schongau angefahren werden können, liege daran, dass Seitenstraßen vor allem in den Dörfern nicht geräumt gewesen seien, sagte Machuletz. Von den Kollegen von „Essen auf Rädern“ habe sie gehört, dass sie deshalb nicht überall hingekommen seien. Der Fahrdienst zu Ärzten z. B. hingegen habe bislang keine Schwierigkeiten gehabt, die vereinbarten Termine einzuhalten. Ihre Kollegin Weber von der Sozialstation Schongau, die den ganzen gleichnamigen Altlandkreis versorgt, berichtet hingegen von deutlicheren Einschränkungen. Auch wenn sie bei vier Fahrzeugen Schneeketten aufzogen, „erreichen sie dennoch nicht alle Patienten, weil die Straßen zu sehr verschneit sind.“ Wo die Pflegekräfte unter normalen Wetterbedingungen nur 20 Minuten bräuchten, seien sie jetzt eine gute Stunde unterwegs. Bei manchen, wo sie wissen, dass Angehörige mit im Haus oder in der Nachbarschaft wohnen, konnten sie anrufen und nachfragen, ob sie die Termine absagen und die Angehörigen die grundlegenden Dienste wahrnehmen könnten. „Alle zeigten sich dabei sehr sehr verständnisvoll“, zeigte sich Weber dankbar.

Bei einem Patienten kann sie aber nicht absagen. „Er braucht Injektionen.“ Aber die Pflegedienstleitung Weber wusste zum Zeitpunkt des Anrufes noch nicht, wie sie es bewerkstelligen soll. Der Patient wohnt nämlich im völlig verschneiten Birkland. Für die Abenddienste greift Weber auf alle Schwestern ihrer Sozialstation zurück, die in den verschiedenen Orten wohnen. So wohnen z.B. zwei Schwestern in Peißenberg. Sie haben sich bereit erklärt, die Patienten zu Fuß aufzusuchen, um die vereinbarte Pflege zu gewährleisten.

In Marktoberdorf scheint die Situation nicht so tragisch zu sein. Keller von der Kirchlichen Sozialstation Marktoberdorf klagte aber über die vielen LKW, die zuweilen hängenbleiben und dann den Verkehr behindern. Dass ihre MitarbeiterInnen in der Pflege noch überall hinkommen, liegt aber auch daran, dass die Sozialstation über zwei Fahrzeuge mit Allrad funktioniert. Diese werden dort eingesetzt, wo es schwieriger ist hinzukommen.

Bernhard Weh, Geschäftsführer der Sozialstation Westallgäu in Lindenberg, zeigte sich zufrieden, „dass wir noch überall unterwegs sind“. Er kann auf sieben Allradfahrzeuge von insgesamt 26 zurückgreifen. Auch wenn über 80 cm Schnee liege, „kommen wir überall hin“. Er führt seine Situation auch darauf zurück, dass insbesondere die kleinen Kommunen im Westallgäu sich sehr gut auf den Winter eingestellt haben. „Hier funktioniert der Räumdienst wirklich gut“, lobte er. So komme auch das Angebot Essen auf Rädern überall durch.

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