"Froh schlägt das Herz, hell strahlt der Blick, denkt an die Arbeit man zurück, die fleißig und geschickt bezwungen, so dass der Bau recht wohl gelungen." Am 12. Juni 2015 war der Spatenstich für den Neubau erfolgt. Nun hatte der Caritasverband für die Diözese Augsburg e. V. als Bauträger zum Richtfest eingeladen.
Für Walter Gebauer, den Leiter des Caritas-Seniorenzentrums Albertus Magnus, das das Tochterunternehmen des Diözesan-Caritasverbandes, die CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH leitet, war das Richtfest eine "Sternstunde". Das neue Caritas-Seniorenzentrum St. Damian in der Heinz-Rühmann-Straße wird Albertus-Magnus am Escheugraben ersetzen. St. Damian entsteht in unmittelbarer Sichtweite gleichsam im Garten von Albertus Magnus. Der Ersatzneubau war nötig geworden, da Albertus Magnus nach 46 Jahren Bestand aus baulicher Sicht den aktuellen gesetzlichen Erfordernissen nicht mehr gänzlich entsprach. 12,8 Millionen Euro wird das neue Caritas-Seniorenzentrum kosten. Der Landkreis Neu-Ulm bezuschusst den Bau mit 900.000 Euro, die Stadt Neu-Ulm mit 300.000 Euro. In St. Damian werden 114 Seniorinnen und Senioren, davon in 90 Einzelzimmern, ab Anfang 2018 auf 3 Wohnebenen mit großzügigen Wohn- und Gemeinschaftsräumen leben können. Im Erdgeschoß wird die Kapelle zum Gebet und zu Gottesdiensten einladen. "Ich bin von großer Dankbarkeit erfüllt, dafür dass alles so gut und bislang ohne Unfall voranschreitet", sagte Gebauer. "Heute ist das Fest des Dankes für die Planer, Bauleiter und Handwerker."
Die Bewohnerinnen und Bewohner des Caritas-Seniorenzentrums Albertus-Magnus waren eingeladen gewesen, ihre Wünsche für den Neubau auf Postkarten zu schreiben und an die Richtfestkrone zu hängen. Der gute Geist von Albertus Magnus solle auch in St. Damian herrschen, so lautete ein Wunsch. Eine andere Bewohnerin wünschte sich Geborgenheit, ein Bewohner von Albertus Magnus ein Zimmer, das in frischem Grün gestrichen sei. Diözesan-Caritasdirektor Domkapitular Dr. Andreas Magg ging in seiner kurzen Rede kurz darauf ein. "Die Ästhetik und Schönheit des Neubaus, so wie es die Planer vorgeben, wird auch innen herrschen", zeigte er sich überzeugt. Gleichzeitig erinnerte er daran, dass St. Damian für den Diözesan-Caritasverband von grundsätzlicher Bedeutung ist. Vor dem Beschluss, den Neubau anzugehen, musste zunächst ein älterer Grundsatzbeschluss des Caritasrates aufgehoben werden, keine neue Seniorenzentren mehr bauen zu wollen.
Das Caritas-Seniorenzentrum St. Damian ist in den Augen des Neu-Ulmer Landrates Thorsten Freudenberger "ein gutes Invest", da es eine wunderbare Einrichtung für ältere Menschen ermögliche. Neu-Ulms OB Gerold Noerenberg erinnerte in seiner Ansprache an den grundlegenden Wandel des unmittelbaren Umfeldes des neuen Caritas-Seniorenzentrums. "Albertus Magnus lag 1967 am Rande der Stadt, heute lieg tes in der Mitte und ist umgeben von dem völlig neuen nachbarschaftlichen Quartier und Wohngebiet Wiley Nord mit Kindern, deren Eltern, vielen Erwachsenen und auch Senioren." Noerenberg freute sich über diese Entwicklung, "weil zum Leben Kinder, Erwachsene und Senioren gehören", und so ältere Menschen in einer lebendigen Umgebung ihren Lebensabend in einer vertrauten Umgebung verbringen könnten. Wenn nach dem Umzug der Bewohnerinnen und Bewohner sowie aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Caritas-Seniorenzentrums Albertus Magnus der CAB in den Neubau St. Damian Anfang 2018 umziehen, werden auf dem Gelände von Albertus Magnus 75 Eigentumswohnungen in sechs Wohnblöcken entstehen. Das Siedlungswerk Stuttgart hatte das Grundstück von der Caritas gekauft.
Für den Bauträger und Gebäudeeigentümer, den Diözesan-Caritasverband Augsburg, war es eine gutes Nachricht. Steffen Lutzenberger, der Chef der gleichnamigen Bauunternehmung, sagte, dass Zeit und Kostenrahmen für den Neubau genau eingehalten werden könnten. Die Energie, die seine Mitarbeiter in den Bau gesteckt hätten, könne er nur allen künftigen Bewohnerinnen und Bewohner wie auch Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wünschen. Architekt Christian Taufenbach von der Architekten-Partnerschaft Elemanet A erinnerte an den neuen Namenspatron St. Damian (1840 - 1889). Dieser Heilige, der sich auf der Hawaii-Insel Molokai Leprakranken widmete, hat dort "mit Kopf, Hand und Herz" gearbeitet und dabei selbst auch handwerklich sehr viel geleistet. "Alle, ob Handwerker oder Pfleger, Architekten oder Poliere, sollten sich an ihm ein Beispiel nehmen und mit allen ihren Fähigkeiten seinem Beispiel nacheifern."