450 Kinder, Mädchen und Buben, aus Ehekrichen, Jettingen, Walda, Täfertingen, Rieden, Füssen, Lauerbrunn, Bühl und Augsburg hatten sich zuvor zuhause in ihren katholischen Kindertageseinrichtungen mit ihren Erzieherinnen damit beschäftigt, was es heißt, Brücken zu bauen und selbst Brückenbauer zu werden. Am Donnerstag waren sie schließlich der Einladung zum Kinder-Wallfahrtsgottesdienst zum Grab des Heiligen Ulrich gefolgt. Generalvikar Harald Heinrich, der die Kinder am Südeingang der Basilika mit mehreren Geistlichen begrüßte, zeigte sich angetan von der großen Zahl der Kinder. "Brücken sind wunderbare Dinge", sagte er zu ihnen, "denn sie eröffnen uns kurze Wege von der einen zur anderen Uferseite und damit auch von Mensch zu Mensch."
In seiner Predigt stellte er den Augsburger Bistumspatron als einen Mann vor, "der Brücken zwischen uns Menschen und Gott bauen wollte". So habe er die Menschen besucht, ihnen geholfen, Geschichten von Jesus erzählt, aus der Bibel vorgelesen, gemeinsam mit ihnen gebetet, Kirchen gebaut und auf diese Weise immer wieder spüren lassen, dass Gott für die Menschen da ist". So wie die Brückensteine der Kinder aus Karton für sich allein nie eine Brücke bilden könnten, "so kann man Brücken nur miteinander bauen", sagte Heinrich.
Dazu gehöre es auch, von Jesus zuhause zu erzählen und zwar so schnell wie möglich. "Trödel nicht so herum! Kennt Ihr diesen Spruch?", fragte Augsburgs Generalvikar die Kinder. "Ja", war aus den Bankreihen der Augsburger Ulrichsbasilika zu hören. Der Generalvikar wollte die Kinder aber nicht tadeln. "Jesus will uns sagen, dass wir keine Zeit dabei verlieren dürfen, all das, was wir an Schönem und Gutem durch Gott erfahren, an andere weiter zu erzählen."
Gemeinsam mit 12 Geistlichen spendete Generalvikar jedem Kind und Erwachsenem den Einzelsegen. Danach reihten sich die Kinder von der linken Seite der Basilika in die lange Schlange auf dem Weg hin zum Reliquienschrein des Heiligen Ulrich am Ulrichsaltar auf der rechten Seite ein. Dort erläuterte ihn der Neupriester Mathias Breimeier, was es mit dem Schrein auf sich hat, wann der Heilige Ulrich gelebt hat und warum er heute noch verehrt wird. Nach dem Besuch des Ulrichsaltars konnten die Kinder eine Stärkung in besonderer Form in Empfang nehmen. Der Fachbereich für Pastoral in Kindertageseinrichtungen im Seelsorgeamt und das Referat Kindertageseinrichtungen des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e. V. hatten gemeinsam den Gottesdienst vorbereitet. Ehrenamtliche hatten eigens 500 kleine Brote in der Form eines Fisches gebacken. Ehrenamtliche richten die Fische und das Vesper her. Dieses Brot sollte die Kinder an das Kennzeichen des Heiligen Bischofs Ulrich erinnern, der sich immer auch für die Armen eingesetzt hatte.