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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Sozialpolitik

Kinder brauchen Eintrittskarten – für die Schule und das Leben!

Köln/Düsseldorf - Bessere Startchancen für Kinder unabhängig von ihrer sozialen Herkunft fordert die Caritas in NRW. "Arme Familien können es sich oft nicht leisten, Lernmittel wie Hefte, Stifte und Zeichenblöcke, Sportschuhe oder Bastelmaterial zu kaufen. Ihren Kindern fehlt so schon von Anfang an eine wichtige Eintrittskarte - für ein erfolgreiches Lernen in der Schule und für die Teilhabe am Leben der Gemeinschaft", sagte der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Dr. Frank Johannes Hensel am Mittwoch zu Beginn des neuen Schuljahres.

Die Caritas in NRW appelliert deshalb an die Kommunen, ebenfalls einen Beitrag zu leisten, um die in der Landesverfassung verankerte Lernmittelfreiheit umzusetzen. "Als Schulträger sollten die Kommunen nicht nur in "Steine" für Neubauten und Schulsanierungen investieren, sondern auch den Lernmittelbestand der Schulen ausbauen und aktualisieren", sagte Hensel. Dies könne durch verstärkte Anschaffung von Lektüreheftchen, Taschenrechnern, Zeichenplatten oder Lern-CD-ROMs usw. im Klassensatz geschehen. Im Kommunalwahlkampf lasse sich gut überprüfen, wie die Parteien in den Landkreisen, Städten und Dörfern den Bedürfnissen von benachteiligten Kindern besser gerecht werden wollten.

"Kinder brauchen ein achtsames und förderndes Umfeld, damit sie ihre Fähigkeiten gut entfalten können", sagte Hensel. Ohne eine frühzeitige Unterstützung gehörten Kinder aus Familien mit sehr niedrigen Einkommen stets zu den Verlierern. Armut grenze ihre Spielräume massiv ein und sei oft Ursache für Unterversorgung - mit Folgen für ihre Entwicklung, ihre Bildung und ihre Gesundheit. "Ohnmacht und Ausgrenzung erleben diese Kinder jeden Tag", betonte der Caritasdirektor. Ihre Fähigkeiten und Talente würden nicht gefördert, weil Sportverein und Musikschule oft zu teuer seien. "Die sozialen Kontakte reißen ab, weil es für den Eintritt zu Schwimmbad, Zoo und Kino nicht reicht", so Hensel.

Deshalb setze sich die Caritas in NRW ein für den Ausbau von befähigenden Sachleistungen. "Es gibt in NRW hervorragende Beispiele, wie Kommunen mit Stadtcards oder Familienpässen Bedürftigen einen ermäßigten oder freien Eintritt in Schwimmbäder, Museen, Theater oder Sportvereine verschaffen und so auch armen Kindern eine schulische, musische, sportliche oder kulturelle Bildung ermöglichen", sagte Hensel.

Die Wählerinnen und Wähler sollten von den Kandidaten für die Kommunalwahlen in Nordrhein-Westfalen konkrete Maßnahmen für mehr Bildungs- und Teilhabechancen einfordern, regte Hensel an. Zukunftsorientierte Politik müsse dem Grundsatz einer solidarischen Gemeinschaft verpflichtet sein: "Jedes Kind gehört dazu - von Anfang an".

Hinweis: Mit ihren sozialpolitischen Forderungen mischt sich die Caritas in NRW in den laufenden Kommunalwahlkampf in Nordrhein-Westfalen ein.

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Positionspapier "Soziale Politik stärkt Kommunen"

Die sozialpolitischen Forderungen der Caritas in NRW zur Kommunalwahl 2009 in Nordrhein-Westfalen.

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