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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Glücksspielsuchtberatung bis Ende 2015 gesichert

 

Augsburg, 23.05.2012 ( pca ). Die Beratungsstelle für Glücksspielsucht der Caritas in Augsburg kann weiter arbeiten, zumindest bis Ende 2015. Das Bayerische Staatsministerium für Umwelt und Gesundheit haben einen entsprechenden Kooperationsvertrag mit der Landesstelle Glücksspielsucht in Bayern unterzeichnet. „Das ist eine gute Nachricht, alles andere wäre widersinnig gewesen“, freut sich Udo Büchner-Kühn. Er ist bei der Suchtfachambulanz der Caritas in Augsburg für die Beratung von Glücksspielsucht und deren Angehörigen zuständig. Die Beratungsstelle ist die einzige im regionalen Umfeld. Die nächsten Beratungsstellen befinden sich in Donauwörth und in München.

Obwohl dem Berater der Caritas nur 20 Stunden zur Verfügung stehen, konnte er im vergangenen Jahr 103 pathologische Glücksspieler und zehn pathologische Glücksspielerinnen beraten und begleiten. 99 von ihnen waren spielautomatensüchtig, v.a . nach dem „Einarmigen Dieb“. Sieben waren Pokerturnieren verfallen. Darüber hinaus kamen acht Männer und sechs Frauen zu ihm, die der sogenannten Mediensucht, also Chatforen, Rollenspielen, ‚ Browsergames   im Internet oder der sogenannten Online-Sexsucht verfallen waren.

Doch nicht nur Betroffene können zu Büchner-Kühn kommen, auch Angehörige. „Man darf nicht vergessen, dass durchschnittlich 15 weitere Personen aus der Familie, dem Freundes- und Bekanntenkreis mit betroffen sind.“ So kamen 57 Mit-Betroffene in 2011 zu ihm. Insgesamt beriet demnach Büchner-Kühn 184 Personen im vergangenen Jahr. Stolz kann er zu Recht darauf sein, dass er bislang eine Wartezeit von nur 14 Tagen anbieten konnte.

Mit fast 30.000 Euro ist jeder Glücksspielsüchtige verschuldet. So der Bundesdurchschnitt, „der auch für Augsburg gilt“, sagt Büchner-Kühn. 23.000 Euro sind allein Spielschulden. „Da das ganze Gehalt verspielt wird, können Mieten und andere laufende Ausgaben nicht beglichen werden“, erläutert der Caritas-Berater. Daraus ergäben sich durchschnittlich 7.000 Euro an Rückständen für Miete, Strom und Wasser. „Manche verspielen so viel Geld, dass nicht einmal mehr die klassischen Unterstützungssysteme wie Familie oder Freunde helfen wollen bzw. können. So hungern manche Glücksspielsüchtige, weil sie keinen Euro mehr für sich haben.“     

 

Informationen:

In Bayern leben etwa 28.000 pathologische Glücksspieler und 34.000 Menschen, die ein problematisches Spielverhalten zeigen. Neben den 20 von der Landesstelle Glücksspielsucht finanzierten Beratungsstellen, zu der auch die Caritas-Glücksspielberatungsstelle in Augsburg gehört, wirken weitere Fachstellen, Kliniken und Selbsthilfegruppen in dem bayernweiten Kompetenznetzwerk mit.

www.lsgbayern.de
www.verspiel-nicht-dein-leben.de

 

Glücksspielberatung auch in türkischer Sprache:
Telefon: 0800 – 3264762

 

Kontakt der Beratungsstelle in Augsburg:
Suchtfachambulanz Augsburg-Stadt
Auf dem Kreuz 47
86152 Augsburg
Telefon 0821 3156-432
Telefax 0821 3156-400

E-Mail: suchtfachambulanz.augsburg@caritas-augsburg.de

 

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