URL: www.caritas-chemnitz.de/pressemitteilungen/ethikkomitee-nimmt-arbeit-auf/143479
Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Ethikkomitee nimmt Arbeit auf

 

Augsburg, 26.10.2006 ( pca ) . Zu seinem ersten Arbeitstreffen kam das Ethikkomitee des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg zusammen. Dabei hat es sich ein ehrgeiziges Programm vorgenommen, wie der Caritasverband mitteilte. So hat sich das Komitee zum Ziel gesetzt, sich mit dem Einsatz und den Grenzen der künstlichen Ernährung mit Hilfe von Sonden sowie mit Patientenverfügungen und Wachkoma und anderen ethischen Themen auseinanderzusetzen.

Darüber hinaus soll eine Ethik-Broschüre fertig gestellt und ein Leitfaden für Fallbesprechungen vor Ort erarbeitet werden. Der Leitfaden soll helfen, in kritischen Fällen wie z.B. beim Abbruch der künstlichen Ernährung im interdisziplinären Austausch von behandelnden Ärzten, Pflegepersonal, Therapeuten, Sozialdienst, Seelsorger und ggf. rechtlichem Vertreter zu beraten und damit die Grundlage für Entscheidungen der Verantwortlichen zu verbessern.

„Das Ethikkomitee konzentriert sich bewusst auf praktische Fragen, um auch konkrete Hilfestellung geben zu können“, begründet der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor Prälat Peter C. Manz die Auswahl der Themen. Das Komitee hat Pilotcharakter, da es zu den ersten Initiativen eines Wohlfahrtsverbandes dieser Art in Bayern und auch in Deutschland gehört, die sich den Herausforderungen der modernen Medizin und deren Folgen für ältere Menschen in ihrer letzten Lebensphase stellen.

Der Augsburger Diözesan-Caritasdirektor hat das Ethikkomitee ins Leben gerufen, weil Pflegeeinrichtungen der Caritas ihrer Mitverantwortung bei Entscheidungen noch besser gerecht werden wollen, wenn in der letzten Lebensphase des Menschen die Medizin an ihre Grenzen stößt oder der Wille der Betroffenen nicht eindeutig ist. Bewohnerinnen und Bewohner, aber auch pflegende Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen haben seiner Auffassung nach „ein Recht“ auf ethische Leitlinien, die individuelle Lebenssituationen und das Selbstverständnis einer kirchlichen Einrichtung zusammenführen.

Im Ethikkomitee arbeiten folgende von Bischof Dr. Walter Mixa bestätigte Personen mit: Die beiden Mediziner Prof. Dr. em. Wolfgang Schreml (Günzburg) und Dr. Stefan Paul (Ichenhausen, Landkreis Günzburg), die Pflegekräfte Claudia Ettenhofer (Alten- und Pflegeheim St. Afra, Augsburg) und Ingrid d’Angelo (Caritas-Seniorenzentrum St. Martin, Lindenberg), der Jurist Georg Graf von Ballestrem (Ulm), der Seelsorger Diakon Robert Ischwang (Bischöfliches Seelsorgeamt Augsburg), die Theologen Prof. Dr. Klaus Arntz (Universität Augsburg) und Dr. Rupert Scheule (Universität Augsburg), die Heimleiter Michael Strauß (St. Vinzenz Hospiz, Augsburg) und Heinrich Lang (Caritas-Senioren- und Pflegezentrum Antoniushaus), ein Heim- und Angehörigenbeirat Werner Link (Caritas-Altenheim St. Raphael, Augsburg). Die Geschäftsbesorgung liegt in den Händen der Gerontologin Dr. Hildegard Schröppel vom Augsburger Diözesan-Caritasverband. Verantwortlich für die Weitergabe und Steuerung der erarbeiteten Positionen ist Prälat Manz.

Copyright: © caritas  2025