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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Eine besondere Begleitung für besondere Menschen - auch im Sterben

 

Augsburg, 9.5.2012 ( pca ). Menschen mit geistigen Behinderungen bedürfen einer besonders sensiblen Begleitung in ihrer letzten Lebensphase. Art und Weise der Begleitung im Sterben darf nicht dem Zufall überlassen bleiben, so die Forderung des Diözesan-Caritasverbandes Augsburg. Nach jahrelangen Vorarbeiten und wissenschaftlichen Erhebungen startet nun die Caritas gemeinsam mit Caritas-Einrichtungen der Behindertenhilfe das Implementierungsprojekt zur hospizlichen und palliativen Begleitung und Versorgung von Menschen mit geistiger Behinderung .

„Wir schaffen damit die fachlichen sowie   organisatorischen Grundlagen und Rahmenbedingungen dafür, dass alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einer Einrichtung in das Konzept mit eingebunden werden und so ihren optimalen Beitrag für eine gute Sterbebegleitung verantwortlich leisten können“, so Peter Hell, der beim Diözesan-Caritasverband das Referat Alten-, Behinderten- und Gesundheitshilfe, Hospiz und   Autismus leitet.

Im Rahmen des Projektes, das ein gutes Jahr in Anspruch nehmen wird, sollen Wissen und Methoden vermittelt werden. „Jeder Schritt, den wir in der Projektgruppe so erarbeiten, damit er sich auch in der Praxis bewähren kann, wird dann sofort von den teilnehmenden Einrichtungen bei sich zuhause nachbereitet“, erläuterte Projektleiterin Maximiliane Eisenmann die Vorgehensweise. „Das heißt, die Impulse aus der Projektgruppe werden in die Praxis übernommen, und die daraus neu gewonnenen Erfahrungen fließen wieder in die Projektgruppe zurück. So setzt sich der Lern- und Umsetzungsprozess fort.“

Marita Vohrer , die die Leitungsverantwortung für die Senioren der Behinderteneinrichtung der Regens-Wagner-Stiftungen in Glött   mit 118 Wohnplätzen hat, weiß, wie wichtig eine gute Sterbebegleitung nicht nur für die Betroffenen selbst, sondern auch für das ganze Umfeld ist. „Entscheidend ist, dass wir uns die Zeit nehmen müssen.“ Stets gelte es sich die Frage zu stellen, „ob wir auch unsere Zeit gut einsetzen“. Tue man dies, so ihre Erfahrung, „dann erlebt man sehr gute und positive Überraschungen.“ Ihr Kollege Christoph Döring, der die Caritas-Wohnstätte St. Canisius in Augsburg   mit 31 BewohnerInnen leitet, sieht auch sich selbst herausgefordert. „Ich muss mir auch selbst sicher dabei sein, dann kann ich diese Sicherheit in der Begleitung von Sterbenden auch meinen MitarbeiterInnen weitergeben.“

 

 

Teilnehmer des Implementierungsprojektes:

  • Regens-Wagner-Stiftungen
  • CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH, Ressort Behindertenhilfe
  • Dominikus-Ringeisen-Werk
  • Behindertenwerk St. Johannes

 

Weit über 10.000 Menschen mit Behinderungen arbeiten und leben in den Einrichtungen der Caritas-Familie im Bistum Augsburg.

 

Weitere Infos:

„In Würde. Bis zuletzt. Hospizliche und palliative Begleitung von Menschen mit geistiger Behinderung. Handbuch. Hrsg. Caritasverband für die Diözese Augsburg e.V. (2011).

 

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