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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Ein Ausweg aus dem Gefühl der Ausweglosigkeit

 

Günzburg, 29.10.2010 ( pca ). Die Depression ist die am häufigsten auftretende psychische Erkrankung. Man spricht heute sogar von einer „Volkskrankheit“. Etwa vier Millionen Deutsche, so offizielle Schätzungen, sind von einer Depression betroffen sind, insbesondere ältere Menschen. Deshalb bieten das Bezirkskrankenhaus Günzburg und der Sozialpsychiatrische Dienst der Caritas in Günzburg   ältere Menschen mit Depressionen an jedem ersten Dienstag eine Gesprächsgruppe für ältere Menschen an. Wie wichtig das Thema dem Bezirkskrankenhaus ist, zeigte, dass sowohl der Stellvertretende Leiter der Psychiatrie des BKH, Dr. Jürgen Schübl , und die Fachärztin für Psychiatrie und Psychotherapie am BKH, Dr. Ulrike Grabert , die Auftaktveranstaltung nutzten, um auf das Angebot aufmerksam zu machen.

 

Depressionen, so die BKH-Ärztin Dr. Grabert , seien häufig auf dem Verlust einer nahestehenden Person, ein kritisches Lebensereignis oder auf einer schwere Erkrankung zurückzuführen. Die Folge: Der betroffene Mensch empfindet eine innere Lähmung. Er hat seinen Alltag nicht mehr im Griff. Bisher funktionierende Verhaltensmuster und – strategien greifen immer weniger. Der Mensch zieht sich zurück. Seine sozialen Kontakte verkümmern. Er empfindet immer weniger Freude am Leben und verfängt sich immer mehr in einem tunnelblickartigen Gefühl der Ausweglosigkeit. „Um so wichtiger und um so besser ist es, wenn diese Menschen sich in unkomplizierter Weise treffen können“, sagte Grabert zum neuen Gruppenangebot   des BKH und des Sozialpsychiatrischen Dienstes der Caritas. „Hier können sie ohne große Kraftanstrengung, die die Betroffenen vielleicht überfordern könnte, wieder Anschluss an einen normalen Alltag finden.“

 

Eine Depression sei eine langwierige, manchmal auch chronisch verlaufende Erkrankung. „Die Behandlung erfordert deshalb viel Geduld“, sagte die Medizinerin des BKH. Die Erkrankung könne man aber auf vielfältige Weise behandeln, medikamentös und bzw. oder psychotherapeutisch.

 

Während die BKH-Medizinerin einen fachlichen Einblick in depressive Erkrankungen bot, weckte die Patientenbühne des BKHs mit einem Maskenspiel das Verständnis dafür, wie depressiv erkrankte Menschen empfinden. In aufeinanderfolgenden Szenen spielte die Patientenbühne die Entwicklung der Erkrankung in Sequenzen vom anfänglich ‚nur’ traurigen über den lebensscheuen bis hin zum lebensängstlichen Menschen nach, der sich nicht mehr aus eigener Kraft aus seinem Tunnelblick befreien kann.

 

Infos:

Das BKH Günzburg und der Sozialpsychiatrische Dienst der Caritas in Günzburg bieten für ältere Menschen mit Depressionen jeden ersten Dienstag im Monat um 15 Uhr eine Gesprächsgruppe in der Begegnungsstätte Lichtblick an.

 

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