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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Augsburg/Königsbrunn

Caritas und Kreuzbund trauern um Richard Grajdek

Caritasdirektor: Er war ein sehr guter Begleiter, ein Mutmacher und Vorbild 

 

Augsburg/Königsbrunn, 10.02.2022 (pca). Es gibt Menschen, denen das Leben viel, ja zu viel abverlangt und ihnen Tiefschläge verpasst. Viele zerbrechen daran. Einige entfalten in diesen Zumutungen des Lebens eine besondere Stärke und Menschlichkeit. Richard Grajdek war so ein Mensch.  Seine erste Frau war viele Jahre schwer krank. Er kümmerte sich liebevoll um sie bis zu ihrem Tod. Auch in seiner Arbeitsstelle war er sehr gefordert. Entspannung und Stressabbau, dies in seiner Situation allzu verständliche Bestreben führte zu einer Alkoholabhängigkeit. Er stellte sich ihr, und so konnte sie ihn nicht brechen.
 
Diese Erfahrung, sich nicht brechen haben zu lassen und sich selbst wieder befreit zu haben, wurden seine ganz persönliche Stärke und ein besonderes Zeichen seiner Persönlichkeit. Richard Grajdek ist nun vor wenigen Tagen nach langer schwerer Krankheit im Alter von 68 Jahren gestorben.
 
Der Caritasverband für die Diözese Augsburg wie auch der Kreuzbund im Bistum Augsburg trauern um einen Mann, "der auf so angenehm menschliche Weise das gelebt hat, was sich die Caritas auf die Fahnen geschrieben hat, nämlich wahrhaft Mensch für andere Menschen zu sein. Er hat nicht gebuckelt, er hat sich nicht vorgeschoben, sondern war einfach da, wo das Leben ihn erforderte. Und dort stand er seinen Mann. Er hatte nicht aufgegeben, sondern sich seiner Erkrankung gestellt und dadurch eine besondere Stärke entwickelt. So wurde er für viele Frauen und Männer insbesondere im Kreuzbund ein sehr guter Begleiter und Berater, ein Mutmacher und Freund, ein Vorbild." Mit diesen Worten ehrt nun Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Dr. Andreas Magg den Verstorbenen.
 
Der Kreuzbund, ein Fachverband des Caritasverbandes, der als Selbsthilfe- und Helfergemeinschaft Hilfe für Alkohol- und Medikamentenabhängige anbietet, trauert um ihr langjähriges Vorstandsmitglied. "Wir danken Richard für sein langjähriges Bemühen um den Kreuzbund, aber vor allem für die Hilfesuchenden", schreibt Torsten Neumann, Vorsitzender des Kreuzbundes in der Diözese Augsburg in seiner Nachricht zum Tode von Grajdek an alle Kreuzbundmitglieder. Neumann erinnert darin an Grajdeks verdienstvolles Wirken in der Gruppenarbeit in Stadtbergen, bevor er vor einigen Jahren zusammen mit seiner zweiten Frau Luise Grajdek eine Gruppe in Königsbrunn aufbaute. Sie war nicht nur seine Stütze bis zuletzt. Sie hat sein Anliegen zu ihrem eigenen gemacht und bringt sich bis jetzt mit großem Engagement in den Kreuzbund ein. So lebten die beiden, Richard und Luise Grajdek, das vor, was den Kreuzbund ausmacht. Betroffene und Angehörige werden zu einem Team füreinander.
 
Barbara Habermann, die beim Diözesan-Caritasverband das Referat Sucht und Psychiatrie leitet und die den Kreuzbund fachlich begleitet, hebt Grajdeks besonderes Augenmerk für das "System Familie" hervor, das ja von einer Suchterkrankung immer mitbetroffen ist. Dass der Kreuzbund die Bedeutung der Familie in alle Überlegungen und seine Arbeit mit einbezog, sei ihm ganz entscheidend zu verdanken. Als Herausgeber der "Arche", der Verbandszeitschrift des Kreuzbundes im Bistum Augsburg, habe Grajdek dafür gesorgt, dass sie den Mitgliedern ein ständiger Hinweis dafür war, dass niemand vergessen wird.
 
Wer ihn kannte, dem wird Richard Grajdeks Humor unvergessen bleiben, genau wie sein schauspielerisches Talent, erinnert sich Habermann. "Er verstand es, so alltäglich und so gleichbleibend wirkenden Begegnungen einen humoristischen Kern zu entlocken. Und wie er dieses mit seiner Frau Luise in Szene setzte, das wird für mich unvergessen bleiben. Richard Grajdek wird uns allen fehlen."

 

 

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