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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

25 Jahre Caritas

Caritas Landsberg feiert 25-jähriges Bestehen

Heute sind 42 hauptamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die Mehrzahl pädagogisches Fachpersonal, bei der Caritas in Landsberg angestellt. In Landsberg feierten nun Alois Handwerker gemeinsam mit dem 1. Vorsitzenden Gerhard Gantenhammer, den haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wie auch Ehrengästen das 25-jährige Bestehen des Caritasverbandes.

Das Motto "Porta patet cor magis" (Die Tür steht offen, das Herz noch mehr.) bildete die große Überschrift über das Jubiläum. Es ziert nicht nur die Jubiläumszeitung, die detail- und facettenreich über die Arbeit der Caritas informiert. Ilga Ahrens, zuständig beim Verband für die Gemeindecaritas, hat es auch zum Gestaltungsmotto für den Festakt erhoben. Der Religions- und Theaterpädagoge Jörg Harald Werron aus Frankfurt, unterstützt von Isabella Nieberle, Mitarbeiterin der Suchtfachambulanz der Caritas, wandelte es um in ein interaktives Theaterspiel mit den zahlreichen Gästen. Immer wieder mussten einzelne Gäste, darunter Vorsitzender Gantenhammer, Geschäftsführer Handwerker, der Festredner Domkapitular Prälat Peter C. Manz durch eine Theatertür schreiten, wenn das Publikum das Motto gemeinsam auf Geheiß des Moderators Werron laut nachsprach. Selten war ein Festakt derart abwechslungsreich und kurzweilig wieder dieser.

Das Öffnen der Türe der Caritasberatungsstellen für Menschen in Not wie auch das Öffnen des Herzen für diese Menschen wurde so zu einem sinnhaft lebendigen Bild beim Festakt. So wurden allen Gästen nahegebracht, was es für die Klienten bedeutete, an der Tür der Caritas zu klingeln. Sie hatten dies den Festakt schriftlich festgehalten. Die Caritas habe das Selbstvertrauen wieder hergestellt, Tagesstruktur vermittelt, Unterstützung bei einer Therapie oder einer Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt geleistet, nicht verurteilt, aber in Krisenzeiten geholfen, "mich einfach so angenommen, wie ich bin und mir gerade dadurch einen Neuanfang geschenkt", in tiefer Angst "einfach zur Seite gestanden." 

Dass Mut dazu gehört, wenn man mit der Caritas zu tun hat, darauf wies Gantenhammer in seiner kurzen, aber auch sehr prägnanten Grußansprache hin. "Als man mich vor 25 Jahren fragte, ob ich bereit wäre, Vorsitzender zu werden, wusste ich nicht, was mich da erwartet." Gemeinsam mit Handwerker ging er aber die Herausforderungen an. Dank der "großen Kompetenz und die großen Hingabe" von Geschäftsführer Handwerker und all der anderen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in den vergangenen 25 Jahren habe die Caritas in und um Landsberg einen guten Namen. Besonders freue ihn, erlebt haben zu können, "welch gute Ergebnisse die "heilende Begleitung" von Menschen in Not immer wieder erzielt hat". Besonderes Lob sprach Gantenhammer Geschäftsführer Handwerker aus. "Er ist ein Sozialarbeiter, der mit Leib und Seele in seinem Beruf verwurzelt ist."

Wie stark der Verband wuchs und wie komplex die Nöte von Menschen heute sind, darauf verwies der Caritasverband in seiner Jubiläumszeitung. 1992 berieten und unterstützten vier hauptamtliche und mehr als zehn ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter 330 Menschen. 2015 leisten diesen Dienst 42 hauptamtliche und 30 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter für 2029 Menschen. Wie umfangreich die Betreuungsleistungen wurden, zeigt der Blick in den Jahresbericht für 2015. Im vergangenen Jahr wurden 62 Menschen an insgesamt 20.160 Betreuungstagen in betreuten Wohnformen begleitet. Handwerker dazu: "Die Gesellschaft ist komplexer, unübersichtlicher und komplizierter geworden. Um damit zurechtzukommen, sind immer mehr Menschen immer öfter auf Hilfe und Unterstützung von außen angewiesen." Dabei habe er den Eindruck, dass die Sozialarbeit dazu da zu sein habe, "der Gesellschaft soziale Probleme vom Hals zu halten".

Dieses Problem beschäftigte auch Domkapitular Prälat Peter C. Manz in seiner Festansprache. Manz, der viele Jahre Diözesan-Caritasdirektor und dann Caritasratsvorsitzender bis zu seinem 70. Geburtstag war, bedauerte, dass die Gesellschaft an den Defiziten "Wertschätzung und Solidarität" leide. Caritas als Wesensmerkmal und Grundauftrag jedes Christen wie auch als organisierter Wohlfahrtsverband habe den Auftrag, die beiden Grundhaltungen vorzuleben und in die Gesellschaft hineinzutragen. Richtschnur dabei dürften nicht politische opportune Überlegungen sein. Maßstab allein sei Jesus Christus. "Christen handeln auf sein Geheiß hin und nehmen an ihm Maß."

Auf dieser Grundlage allein könnten Christen ein lebensförderliches Gesellschaftsmodell anbieten und verwirklichen. Kein Christ dürfe sich von dieser Aufgabe ausschließen, auch keine Pfarrgemeinde. "Eine Pfarrgemeinde darf nur dann das Prädikat ‚Jesus-Gemeinde‘ zu sein führen, wenn sie alle Grundaufgaben erfüllt, die Verkündigung, die Feier der Liturgie und die Aufgaben der Caritas!" Eine Glaubenserneuerung gründe deshalb nicht allein in einer neuen Weise des Betens, sondern im konkreten Handeln für den Mitmenschen. "Den wirklichen Jesus gibt es nämlich nicht nur sonntags in der Kirche!"

Im Festgottesdienst, musikalisch wunderbar gestaltet den die Caritas gemeinsam mit der Pfarrgemeinde zur üblichen Zeit der Abendmesse feierte, erinnerte Prälat Manz nochmals daran, was es heiße, für die Caritas unterwegs zu sein. "Das heißt, für Menschen dazu sein, die es brauchen." Gregory Herzel, Pfarrer der Pfarrgemeinde "Zu den heiligen Engeln" in Landsberg, betonte: "Gottesliebe und Nächstenliebe kann und darf man nicht gegeneinander ausspielen." Was dies für den Menschen in Not bedeutet, das hatten Ahrens und Nieberle sowie der Theaterpädagoge und Moderator des Festaktes Werron in dem selbst getexteten Caritas-Refrain zur Melodie des berühmten Liedes "Über den Wolken" von Reinhard Mey zu Ausdruck gebracht: "Botschaft der Liebe lässt die Caritas grenzenlos sein. Alle Ängste, alle Sorgen, sagt man, finden offene Ohren, und dann wird, was unüberwindbar erscheint, plötzlich lösbar und klein."

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