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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Energiespar-Helfer

Caritas fördert Kühlschrank-Tausch

Düsseldorf - Die Caritas in NRW weitet ihr Modellprojekt "NRW bekämpft Energiearmut" aus. In Aachen, Bochum, Dortmund, Köln und Krefeld fördert der katholische Wohlfahrtsverband ab sofort den Umtausch von energiefressenden Kühlgeräten: Bezieher von Arbeitslosengeld II, Sozialhilfe oder Wohngeld und deren Familien erhalten einen 100-Euro-Gutschein für die Anschaffung eines energieeffizienten A++-Kühlgerätes, wenn das neue Gerät mehr als 200 KWh pro Jahr einspart und das alte Gerät fachgerecht entsorgt wird. Denn die größten "Stromfresser" im Haushalt sind ein alter Kühlschrank oder eine überdimensionierte Gefriertruhe.

Der Kühlschranktausch ist Teil der aufsuchenden Energieberatung der Caritas in NRW, bei der umfassend geschulte Stromsparhelfer den Energie- und Wasserverbrauch der Haushalte ermitteln und analysieren. In einem zweiten Haushaltsbesuch werden die jeweils notwendigen Energiesparartikel wie Energiesparlampen, schaltbare Steckerleisten und Durchflussbegrenzer mit einem Wert von durchschnittlich ca. 70 Euro eingebaut. Zudem geben die Stromsparhelfer - selbst ehemalige Langzeitarbeitslose - in dieser Beratung auf Augenhöhe Tipps zur Nutzung sowie zum energieeffizienten Verhalten im Alltag.

Seit einem Jahr sind 50 Stromsparhelferinnen und -helfer in den fünf Modellstandorten unterwegs und haben bisher mehr als 2000 arme Haushalte besucht. Jeder Haushalt spart seit diesem Stromspar-Check durchschnittlich 162 Euro an Energie- und Wasserkosten im Jahr. Langfristig werden so insgesamt mehr als 4000 Tonnen CO2-Emmissionen vermieden. Vom gesunkenen Energieverbrauch profitieren auch die Kommunen: Sie tragen - zusammen mit dem Bund - die Kosten der Unterkunft bei Beziehern von Arbeitslosengeld II und sparen daher nach jedem Check knapp 250 Euro ein.

"Die Aktion ist eine Prävention gegen Energiearmut", betont der Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren in NRW, Heinz-Josef Kessmann. Der "Stromspar-Check" sei aber nur ein erster Schritt auf dem Weg, die Energiewende auch sozial auszugestalten. Vor kurzem erst habe eine Studie des Deutschen Caritasverbandes nachgewiesen, dass "das Budget für Strom im Regelsatz zu niedrig bemessen ist." "Steigerungen der Strompreise müssen rechtzeitig aufgefangen werden, bevor es zu Stromsperren kommt", forderte Kessmann, der Diözesan-Caritasdirektor für die Diözese Münster ist.

Die aufsuchende Energieberatung der Caritas in NRW ist eine Säule des Kooperationsprojektes "NRW bekämpft Energiearmut", das zusammen mit der Energieschuldenberatung der Verbraucherzentrale NRW vom Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen gefördert wird. Das Projekt besteht seit Anfang Oktober 2012.

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