Augsburg,
19.11.2014 (
pca
). Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor
Domkapitular Dr. Andreas
Magg
fordert einen neuen
Blickwinkel in der Asyl- und Flüchtlingspolitik. „Wenn ich daran denke, wie
lange die vielen persönlichen Fähigkeiten und Talente in den Unterkünften
brachliegen und nicht genutzt werden, wie die erhoffte bessere Zukunft in
nichts zerfällt, dann kann und darf man nicht damit zufrieden sein“, sagte er
am Mittwoch in Augsburg bei der Zehnjahresfeier der Zentralen Rückkehrberatung
Süd- und Westbayern. Dr.
Magg
forderte die Politik
deshalb dazu auf, „offener und offensiver das Potential in den Blick zu nehmen,
das mit jedem Flüchtlings- und Asylbewerber zu uns kommt.“
Domkapitular
Dr.
Magg
wünscht sich, dass die Flüchtlinge und
Asylbewerber von Anfang an intensiver und zielorientierter an die Hand genommen
werden, damit sie – sofern sie in Deutschland bleiben können – leichter
integriert werden und wenn sie in ihre Heimat zurückkehren, „die Erfahrung
einer besseren und friedlicheren Welt zurück zu sich nach Hause mitnehmen
können“.
Man
dürfe nicht vergessen, dass jeder Flüchtling oder Asylbewerber, der in seine
Heimat zurückkehre, nicht nur ein Rückkehrer ist, sondern auch „ein Erzähler
über uns und über das, was er bei uns erlebt hat“, über das, was Menschenwürde,
Demokratie, Bildung und ein gutes organisiertes Miteinander bedeuten können.
Wer
auf zehn Jahre Zentrale Rückkehrberatung Süd- und Westbayern zurückblicke, der
soll deshalb nicht nur auf die Zahlen schauen. Für über 2.000 Menschen aus 66
Ländern hat die Zentrale Rückkehrberatung durch Beratung, Begleitung,
Ausbildung und Unterstützung die Grundlagen für eine neue Zukunft der
Rückkehrer in ihrer Heimat gelegt. „Genauso oft ist sie aber auch die
Vermittlerin einer besseren, heileren Welt gewesen.“ Diese langfristige
Bedeutung der Zentralen Rückkehrberatung dürfe man deshalb nicht unterschätzen.