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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Bischof Zdarsa informiert sich über die soziale Wirklichkeit in Augsburg

 

Augsburg, 11.02.2014 ( pca ). Wie sieht die soziale Realität in Augsburg und im Landkreis wirklich aus? Das wollte Augsburgs Bischof Dr. Konrad Zdarsa aus erster Hand wissen und besuchte deshalb den Caritasverband für die Stadt und den Landkreis Augsburg e. V. in der Depotstraße. Für den Caritasverband und seinem Geschäftsführer Dr. Walter Semsch war es eine wichtige Gelegenheit, die verschiedenen Dienste, Angebote und Hilfen vorzustellen, „wo wir als Kirche aktiv dem Menschen in Not dienen“.

„Wir leben zwar in einer reichen Stadt, aber hinter den Mauern sieht die Wirklichkeit oft ganz anders aus“, sagte Dr. Semsch . Waltraud Trinker vom „ Bobinger Tisch“ stellte sich mit zehn weiteren von insgesamt 30 ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter den Fragen des Bischof. Rund 4.800 Stunden hätten sie in 2013 dort gearbeitet, Lebensmittel in Empfang genommen, sortiert und ausgegeben, erzählte Trinker. Insgesamt würden rund 400 Personen pro Woche in Bobingen versorgt. Immer mehr junge Leute, Familien mit Kindern kämen zum „ Bobinger Tisch“. Viele nutzten das Angebot, auch um Geld für den Strom sparen zu können. Bischof Zdarsa zeigte sich betroffen. „Man wird da schon befangen, wenn man das hört, und selber nicht den Euro umdrehen muss“, sagte er.

Erstaunt zeigte sich der Bischof auch darüber, dass täglich rund 250 Menschen die Kleiderkammer besuchen und nach passender Kleidung stöbern. Auch der Möbelverkauf werde rege genutzt, so Dr. Semsch . Dass immer Ware vorhanden sei, dafür sei die Caritas all den Menschen sehr dankbar, die ihre noch sehr gut erhaltene Kleidung und Möbelstücke in die Depotstraße bringen. „Das sind etwa 60 Autos pro Woche.“

„Wir haben es nie nur meinem isolierten Problem zu tun“, erläuterte Augsburgs Diözesan-Caritasdirektor Pfarrer Dr. Andreas Magg . „Wir schauen die Menschen als Menschen an, prüfen, welche Probleme er hat und dann vermitteln wir die nötigen verschiedenen Hilfen.“ Dieser Dienst der Kirche durch die Caritas setze eine Vernetzung der verschiedenen Dienste und Hilfen voraus. So nahm sich der Bischof Zeit für einen umfassenden Informationsaustausch über die wachsende Zahl von Betreuungen, die Hilfen der Seniorenfachberatung oder der Offenen Behindertenhilfe, die mitunter tragischen Hintergründe von Überschuldung und Insolvenz, die ehrenamtlichen Kurberatungen und das Ausbildungsprojekt „Junges Augsburg“.

Besonderen Mut zeigten die Klienten des Abbé-Pierre-Zentrums für suchtkranke Menschen. Sie versteckten sich nicht vor dem Bischof, sondern berichteten mit Stolz und neuem Selbstbewusstsein darüber, wie viel Brennholz sie sägen, dass sie Holztruhen neu bemalen und Arbeitsaufträge aus der Industrie abwickeln. „Dass ist ganz wichtig für sie, um ihrem Alltag wieder einen regelmäßigen Rhythmus zu geben und einen neuen Sinn im Leben zu finden“, betonte die Ordensschwester Dorothée Maier, die im Abbé-Pierre-Zentrum für die Caritas mitarbeitet.

Dass die Caritas die Vernetzung auch mit den Pfarrgemeinden suchen, das betonten Caritas-Vorsitzender Stadtpfarrer Karl Mair und Geschäftsführer Dr. Walter Semsch . Ohne die vielen Ehrenamtlichen könnten nämlich viele Dienste wie zum Beispiel der „ Bobinger Tisch“ geleistet werden. „Das ist ein ganz wichtiges Merkmal“, antwortete der Bischof. „Denn die Caritas darf nicht als Entlastungsstation begriffen werden, jeder ist gefordert.“

 

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