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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Angehende Pflegekräfte aus Polen zu Gast in Caritas-Seniorenzentrum

 

Augsburg, 26.05.2014 ( pca ). Europa lebt vom gegenseitigen Austausch, auch vom gegenseitigen Kennenlernen und zwar auf allen Ebenen. Davon sind die Augsburger Studentin Sabine Goldschmid und ihr Partner Adrian Fijolek vom Instytut Regionalny in Kattowitz in Polen überzeugt. In Kooperation mit der Medizinfachschule in Kattowitz und der CAB Caritas Augsburg Betriebsträger gGmbH – Ressort Altenhilfe - vermittelten sie angehenden polnischen Pflegekräften ein zweiwöchiges Praktikum in Augsburg.

„Wir haben selbstverständlich wie andere Einrichtungen auch Nachwuchssorgen“, sagte Andreas Bader, Leiter des Caritas-Seniorenzentrums St. Verena in Augsburg, das zur CAB gehört. Er stellte bei einem Besuch der acht Praktikantinnen in St. Verena die CAB und ihre 15 Altenpflegeeinrichtungen mit 1.400 MitarbeiterInnen für 1.600 BewohnerInnen vor. Die CAB investiere viel für die Ausbildung. Allein in St. Verena mit 124 Plätzen werden derzeit 13 angehende Altenpfleger/innen ausgebildet. „Wir sind auch an Praktikantinnen interessiert“, betonte Bader.

Die Praktikantinnen aus Polen, von Anfang 20 bis über 40 Jahre alt, zeigten sich begeistert von dem hohen Niveau der Pflege in St. Verena und der Vielgestaltigkeit des Lebens der Bewohner dort. „In Deutschland scheint das Niveau der Pflege viel höher zu sein als bei uns in Polen“, sagte Margorzata Anders. Auch wenn die Dokumentationspflicht nicht so ausgeprägt sei wie in Deutschland, „haben wir wenig Zeit, uns um die alten Menschen zu kümmern.“. Auch Maria Lewaczek war davon angetan, wie vielseitig und intensiv die Altenpflege in St. Verena gestaltet wird, „damit die Menschen hier in Würde leben können.“

In Polen wie in Deutschland gibt es, so die Praktikantinnen, viel zu wenige Pflegekräfte. Das scheint auch an dem niedrigen Einkommen von durchschnittlich 1.000 Zloty bzw. 250 Euro pro Monat zu liegen. Eine Pflegekraft im ambulanten Bereich verdiene nur 8 Zloty bzw. 2 Euro pro Stunde. „Wir dürfen dabei nicht vergessen, dass das Leben in Polen keineswegs günstiger ist als in Deutschland“, erklärte Fijolek vom Instytut Regionalny in Kattowitz . Kleidung und Hygieneartikel kosten zum Beispiel genauso viel wie in Deutschland. Auch die Mietpreise seien in den letzten Jahren deutlich gestiegen. Als der Leiter des Caritas-Seniorenzentrums St. Verena dann davon sprach, dass eine Pflegefachkraft in Vollzeit im Durchschnitt pro Monat 2.500 Euro brutto und eine Pflegehilfskraft entsprechend 1.900 Euro brutto verdiene, horchte so manche Praktikantin auf.

 

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