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Stand: 19.01.2015

Pressemitteilung

Altenpflegeausbildung

Altenpflege-Fachseminare besser fördern

Düsseldorf - Die Caritas in NRW fordert eine kostendeckende Finanzierung der Altenpflegeausbildung in NRW. Die Betriebskosten an den Altenpflegefachseminaren liegen bei etwa 360 Euro pro Monat und Ausbildungsplatz, das Land erstattet jedoch nur 280 Euro. Damit sei die notwendige Ausbildungsqualität längst nicht mehr zu gewährleisten, kritisierte Heinz-Josef Kessmann, Sprecher der Diözesan-Caritasdirektoren in NRW. "Wir appellieren dringend an die Landesregierung, die Förderung anzuheben und die Fachseminare mit den benötigten Mitteln zu unterstützen", sagte Kessmann.

Seit 2007 habe das Land die Fördermittel für die Fachseminare immer weiter gekürzt, längst sei NRW bundesweit Schlusslicht, kritisierte der Diözesan-Caritasdirektor. "Die Not der Fachseminare ist so groß, dass wir als Caritas alle Schritte unterstützen, um auf das Dilemma öffentlich aufmerksam zu machen und die Politik in die Verantwortung zu nehmen", sagte er.

Die Caritas in NRW unterstütze daher die Initiative "Kostendeckung - was sonst?", die am 12. Mai (Tag der Pflege) mit einer Protestaktion vor dem Düsseldorfer Landtag eine bessere Nachwuchsförderung in der Altenpflege fordert. "Wir ermutigen alle Caritas-Mitarbeiter in der Altenpflege, sich zu beteiligen, weil uns die Pflegeausbildung am Herzen liegt", sagte Kessmann.

Die Caritas weist darauf hin, dass der Bedarf an Altenpflegern stetig wächst. Derzeit fehlen bundesweit 30.000 Pflegekräfte, schon 2015 verschärft sich der Mangel: dann fehlen nach Berechnungen des statistischen Bundesamtes 152.000 Pflegekräfte.

"Der demographische Wandel und die zunehmende Konkurrenz zu anderen Ausbildungsberufen macht es dringend erforderlich, die Qualität der Altenpflegausbildung zu halten und an die wachsenden Anforderungen im Gesundheits- und Pflegebereich anzupassen", so Diözesan-Caritasdirektor Kessmann. Die Unterdeckung in der Finanzierung der Fachseminare werde auch durch das Forschungsgutachten zur Finanzierung eines neuen Pflegeberufegesetzes bestätigt, das 2013 im Auftrag der Bundesministerien für Gesundheit und für Senioren veröffentlicht wurde.

Hintergrund: Bund und Länder fürchten den Pflegenotstand. Mit einer Ausbildungs- und Qualifizierungsoffensive in der Altenpflege, die von Bund, Ländern und Verbänden gemeinsam vorangetrieben wird, sollen mehr Pflegekräfte ausgebildet werden. In NRW hat die rot-grüne Landesregierung 2012 eine Umlagefinanzierung in der Altenpflegeausbildung eingeführt. Damit ist es gelungen, die Zahl der Auszubildenden um mehr als 20 Prozent zu steigern.

Doch der Blick auf das Detail offenbart neue Probleme: Was fehlte, war die entsprechende Förderung der schulischen Ausbildungsplätze in den Altenpflegeschulen, auch Fachseminare für Altenpflege genannt.

Unter "facebook.com/kostendeckung.was.sonst" findet der Protest im Netz seinen Widerhall.

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Caritas in NRW – AKTUELL

4/2014

Altenpflegeschulen besser fördern

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