Günzburg/Augsburg,
26.04.2007
(pca)
. Der Direktor
des Caritasverbandes für die Diözese Augsburg e.V., Prälat Peter C. Manz,
Günzburgs Landrat Hubert Hafner, die Bezirkstagsabgeordnete Dr. Ruth Niemetz
sowie Günzburgs 2. Bürgermeister Anton Gollmitzer waren eigens zur Caritas in
Günzburg gekommen, um dem Sozialpsychiatrischen Dienst und der Psychosozialen
Suchtberatung und –behandlung des katholischen Wohlfahrtsverbandes ihre Ehre zu
erweisen. Vor 25 Jahren waren diese Dienste in Günzburg ins Leben gerufen
worden. „Sie sind in diesen Jahren unzählige Wege gegangen, um so vielen
Menschen in Not neue Perspektiven aufzuzeigen und das Zeugnis dafür zu geben,
dass sich das Leben trotz aller Brüche und Krankheiten lohnt“, sagte Prälat
Manz beim Festakt im Pfarrzentrum St. Martin am Mittwoch in Günzburg. Zuvor
hatte er mit Mitarbeitern, Ehrenamtlichen, Klienten und Gästen einen
feierlichen Festgottesdienst in der Pfarrkirche St. Martin gefeiert.
Manz
unterstrich in seiner Festpredigt, was die Caritas in ihrem Herzen antreibt.
„Der Mensch ist uns wertvoll, weil Gott ihn schon längst in sein Herz
geschlossen hat.“ Alles, was zum Heil der Menschen geschehe, sei „Verkündigung
des Evangeliums und des christlichen Glaubens durch die Tat“. „Das ist der
Grundauftrag der Caritas“, betonte er. Für den katholischen Wohlfahrtsverband
gelte dabei der Grundsatz, dass nicht darauf geschaut werde, ob jemand
schuldhaft oder schuldlos in eine Notsituation geraten ist. „Wir helfen jedem
Menschen, der bedürftig ist und unsere Hilfe braucht.“
In seinem
Grußwort machte Manz darauf aufmerksam, dass verschiedenen Studien zufolge die
Anzahl psychisch erkrankter Menschen nicht abnehmen, sondern zunehmen werde.
Dabei dürfe nicht vergessen werden, dass nicht nur die erkrankte Person
betroffen sei, sondern auch deren gesamtes persönliches Umfeld wie die Familie,
Angehörige oder Freunde. Der Diözesan-Caritasverband werde deshalb für ihre
Dienste auch weiterhin sich mit Eigenmitteln an der Finanzierung beteiligen. Aber
man sei auf finanzielle Unterstützung durch die kommunalen
Gebietskörperschaften und den Bezirk angewiesen und das „auch als Zeichen der
Ermutigung“, sagte Manz in Richtung des Landrates Hafner und der
Bezirkstagsabgeordneten Dr. Niemetz.
Niemetz dankte
beim Festakt im Namen des Bezirkstagspräsidenten Jürgen Reichert für 25 Jahre
„entschlossene Tätigkeit“, durch die allein Seelenleiden geheilt würden. „Das
haben Sie in vorbildlicher Weise getan.“ Auch sie sieht vor dem Hintergrund der
demographischen Entwicklung mit immer mehr älteren Menschen, die
gerontopsychiatrische Hilfe brauchen, wie auch aufgrund von Studien einen
wachsenden Bedarf für psychisch erkrankende Menschen. „Die Versorgung und
Beratung bleibt auch nach 25 Jahren ein gemeinsames und aktuelles Ziel“, so Dr.
Niemetz. Sie versprach, sich im Bezirkstag dafür einzusetzen, dass dank
inzwischen besserer finanzieller Voraussetzungen im Bezirk bestehende
Versorgungslücken sukzessiv abgebaut würden.
Für Landrat
Hafner war das Jubiläum nicht nur ein Grund zur Freude. „Es stimmt mich auch
traurig, weil ich weiß, dass so viele Menschen von Drogen und Alkohol abhängig waren
und sind, so viele Menschen unter psychischen Erkrankungen litten und leiden.“
Er warb dafür, nicht wegzuschauen und erst dann zu reagieren, wenn man nur
selbst oder im Familienumfeld davon betroffen ist. Aufmerksamkeit und die
Bereitschaft zur Hilfe seien eine „gesamtgesellschaftliche Aufgabe“. Die
Gründung der beiden Caritas-Dienste vor 25 Jahren wertete er dabei als einen
richtigen und wichtigen Schritt. „Sucht und Drogenabhängigkeit war damals nicht
mehr nur ein Thema für die Großstadt, sondern auch für uns auf dem Land“, so
Hafner. Für die Stadt Günzburg überbrachte deren 2. Bürgermeister Anton
Gollmitzer die Grüße. Das Jubiläum verweise auf das „immense Arbeitsprogramm im
Geist christlicher Nächstenliebe“.