Blickpunkt

Menschen am Rande

Wir fordern Respekt

Kennen Sie Flaschensammler? Das sind die Menschen, die in Mülleimern nach Leergut wühlen, um sich mit dem Erlös etwas Geld zu verdienen. Nicht nur das Flaschensammeln boomt. Immer mehr Bedürftige nutzen wohltätige Einrichtungen wie Suppenküchen, Tafeln, Kleiderkammern, Schulmaterialienbörsen. Worauf die einen nicht angewiesen sind, davon leben die anderen: Rentner, Arbeitslose, Jugendliche, Alleinerziehende, Obdachlose, Drogenabhängige... Nur selten fallen jemand im Alltag auf, vielleicht weil er oder sie um Geld bettelt. Flaschensammler sind für jeden auf der Straße sichtbar - und bleiben doch oft unbemerkt.

Menschen am Rande dürfen in unserer Lifestyle- und Leistungsgesellschaft nicht in Vergessenheit geraten. Obdachlose, suchtkranke Männer und Frauen und Straffällige sind Teil dieser Gesellschaft. Sie führen oft ein schwieriges und hartes Leben. Dafür gebührt ihnen Respekt. Viele Ehrenamtliche und berufliche Mitarbeiter der Caritas unterstützen diese Menschen ganz konkret.

Der Caritas geht es aber auch um sozialpolitische Unterstützung. Menschen am Rande sind ein Teil dieser Gesellschaft mit den gleichen Rechten auf Teilhabe, Chancen und Gestaltungsmöglichkeiten wie alle anderen. Benachteiligte Menschen brauchen nicht nur eine ausreichende Grundversorgung mit Nahrung, Wohnung, Kleidern. Sie brauchen auch Akzeptanz, Verständnis, soziale Wärme, Beziehungen. Die Grundtugenden der Menschlichkeit lassen sich so einfach ausdrücken: ein Lächeln, auch wenn jemand fremd ist. Ein Gruß, auch wenn jemand suchtkrank ist. Ein freundliches Nicken signalisiert "Ich habe Dich wahrgenommen". Menschen am Rande gehören dazu. Was wir ihnen von vorneherein schulden sind Achtung und Respekt.