Caritas in NRW – AKTUELL
Altenheime
Steigende Impfbereitschaft
[Feb. 2021] - Der DiCV Münster meldete schon nach der ersten Januarwoche einen erfolgreichen Impfstart in den 205 zur Caritas zählenden Altenheimen im Bistum Münster. Bis Ende Januar sollten alle rund 30000 Bewohnenden und Mitarbeitenden eine Impfung erhalten können, so die Erwartung von Anne Eckert, Referatsleiterin Altenhilfe.
Foto: torstensimon/pixabay.com
Dort ließen sich in der Regel über 90 bis 100 Prozent der alten Menschen impfen. Gut informiert, werde auch bei den Mitarbeitenden in der Pflege eine hohe Quote erreicht. Das war zu Beginn der Impfkampagne in den Caritas-Altenheimen nicht überall so. "Manche Pflegekräfte haben Angst vor einer allergischen Reaktion, manch einer ist skeptisch, dass er als Erstes an der Reihe ist. Einige wollen die Impfungen wenigstens ein paar Wochen beobachten und sich dann in einer zweiten Runde impfen lassen", berichtete der Kölner Diözesan-Caritasdirektor Frank J. Hensel. Zunächst wurden teilweise nur Impfquoten von 50 oder 60 Prozent unter der Belegschaft erreicht. Dabei ließ sich ein generelles Muster nicht erkennen. Es gab sogar Altenheime, in denen bei der Belegschaft auf der einen Station eine Impfbereitschaft von 100 Prozent und auf der Nachbarstation im selben Haus nur zu 50 Prozent berichtet wurde.
Solidarisch sein - impfen lassen!
"Wir stellen fest, dass Aufklärungsgespräche in den Heimen helfen", sagte Hensel. Er sei zuversichtlich, dass sich so eine Impfbereitschaft von 80 bis 90 Prozent unter den Pflegekräften erreichen lasse. Heftig kritisierte er den Vorschlag des bayrischen Ministerpräsidenten Söder einer Impfpflicht für Pflegekräfte: "Jetzt eine Impfpflicht anzuregen, halte ich für völlig falsch. Das würde eher zu Widerständen führen, als die Impfbereitschaft zu fördern", sagte Hensel.
Matthias SchmittFoto: Christoph Grätz
In einer nicht repräsentativen Blitzumfrage (12. bis 19. Januar) hat der Caritasverband für das Bistum Essen die Impfbereitschaft der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in seinem Netzwerk exemplarisch abgefragt. Die Umfrage richtete sich an die Leitungen der Einrichtungen der stationären Altenhilfe (Altenheime), der ambulanten Pflegedienste, der Einrichtungen der Eingliederungshilfe (für Menschen mit Behinderungen), der stationären Kinder- und Jugendhilfe (Kinderheime) und der Hospize und Hospizgruppen im Bistum Essen. Gefragt wurde auch nach den Gründen für Impfbereitschaft oder Ablehnung der Mitarbeiterschaften. Die Ergebnisse bestätigen den Trend: Die Erfahrungen der vergangenen Wochen zeigten, dass die Bereitschaft zur Impfung in dem Maße wächst, wie kompetent und verständlich aufgeklärt wird, bestätigte auch der Essener Diözesan-Caritasdirektor Matthias Schmitt: "Wer sich zum gegebenen Zeitpunkt impfen lässt, anstatt erst abzuwarten, ob bei 'den anderen' Nebenwirkungen auftreten, zeigt damit seine Solidarität gegenüber besonders vulnerablen Menschengruppen. Das ist notwendig und wünschenswert - dennoch muss die Impfung freiwillig bleiben", betonte Schmitt.
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