Caritas in NRW – AKTUELL

NRW bleib sozial!

22000 Menschen demonstrieren gegen Sozial-Kürzungen

Teilnehmende bei der Kundgebung der LAG Freie Wohlfahrtspflege NRW zur Kampagne 'NRW bleib sozial!' vor dem Düsseldorfer LandtagDeutlicher Protest gegen Kürzungen der sozialen Infrastruktur.Foto: Markus Lahrmann

Gekommen waren Erzieher*innen, Alltagshelfer*innen oder Kita-Leitungen, Pflegekräfte, Schulsozialarbeiter*innen und aber auch Eltern. Durch die im Landes- und Bundeshaushalt 2024 geplanten Kürzungen ist die gesamte soziale Infrastruktur bedroht - so die Sorge der Freien Wohlfahrt.

Das Durchhaltevermögen der Mitarbeitenden, Ehrenamtlichen und Träger von Einrichtungen und Diensten der Freien Wohlfahrtspflege NRW ist zunehmend erschöpft. "Wir haben Besseres zu tun, als zu demonstrieren - aber was sollen wir tun? Unzählige Briefe, Gespräche vor und hinter den Kulissen, doch all unsere Hilferufe verhallen. Es ist Zeit, der Politik klarzumachen: Das schleichende Sterben der sozialen Infrastruktur in NRW hat bereits begonnen. Wenn jetzt nicht gehandelt wird, gibt es bald nichts mehr zu retten!", forderte Christian Woltering, Vorsitzender der Freien Wohlfahrtspflege NRW, bei der Kundgebung in Düsseldorf.

"Angebote von Kita über OGS bis hin zu Betreuungsvereinen, Beratungsstellen oder Pflege müssen reduziert oder geschlossen werden, Insolvenzen drohen, und die Mitarbeitenden gehen auf dem Zahnfleisch. Es geht hier nicht um ‚Sozialklimbim‘. Es geht um Daseinsvorsorge! Und ihr als Politiker*innen seid verantwortlich dafür, dass wir dieses Netz an Daseinsvorsorge erhalten. Damit NRW seinen Ruf als das soziale Gewissen der Bundesrepublik nicht verliert!", so Woltering. Parallel zur Haushaltsanhörung im Finanzausschuss hatten sich 22000 Menschen aus ganz NRW auf der Landtagswiese versammelt. Auf der Kundgebungsbühne kamen Vertreter*innen aus der Praxis von OGS, Kita und Pflege ins Gespräch mit Politiker*innen von CDU, Grünen, SPD und FDP und machten mehr als deutlich: NRW muss sozial bleiben! Und das geht nicht zum Nulltarif.

Die Freie Wohlfahrtspflege NRW fordert politische Anerkennung und Unterstützung sozialer Einrichtungen, die über Lippenbekenntnisse hinausgehen. "Wer glaubt, man käme auch mit weniger aus, der kann mal die Bürger*innen in NRW fragen, was es bedeutet, wenn man keinen Kita-Platz findet, keinen Pflegeplatz für Eltern oder keine Ganztagsbetreuung für die Schulkinder. Was es bedeutet, wenn man als chronisch kranker Mensch oder Mensch mit Behinderung keinen Arbeits- oder Therapieplatz findet. Wenn man monatelang in einer Sammelunterkunft leben muss, keine Wohnung findet oder ein halbes Jahr auf eine Schuldnerberatung warten muss. Wir erwarten ein Bekenntnis zu Trägervielfalt, zu Wunsch- und Wahlrecht und zur Wertschätzung des haupt- und ehrenamtlichen Engagements in unseren Einrichtungen. Wir erwarten endlich spürbare Verbesserungen! Wenn euch die soziale Infrastruktur in NRW wichtig ist, dann lasst es euch etwas wert sein", so die Forderung der Freien Wohlfahrtspflege an die Politik. Auch in Bielefeld, Siegburg und Halle gingen soziale Organisationen auf die Straße, weitere Aktionen sollten danach folgen.

Eine Bildergalerie zur der Kundgebung finden Sie unter unserer Pressemitteilung!

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