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Stand: 19.01.2015

Tagung

Bischof würdigt Arbeit der katholischen Schwangerschaftsberatung

Schwangerschaftsberatung 2Treffen der Schwangerschaftsberaterinnen mit Bischof Heinrich Timmerevers und Vertretern des Diözesancaritasverbandes.Foto: Andreas Schuppert

Existenzängste, geringe Einkommen, Partnerschaftsprobleme - der Alltag einer Schwangerschaftsberaterin ist anstrengend. Hinzu kommen gesetzliche Veränderungen oder Ärger mit den Behörden, wenn fehlerhafte Bescheide für Klientinnen ausgestellt werden. Unter anderem darüber sprachen am 5. April Schwangerschaftsberaterinnen der Caritas mit Bischof Heinrich Timmerevers. Grundlage für das etwa alle drei Jahre stattfindende Gespräch sind die Richtlinien der deutschen Bischöfe für die katholische Schwangerschaftsberatung.

Bischof Timmerevers erfährt an diesem Vormittag viel über Veränderungen und Herausforderungen in den Caritas-Beratungsstellen. Durch die vermehrte Beratung für Menschen mit Migrationshintergrund würden die Kompetenzen der Beraterinnen neu in Frage gestellt, sagt Marion Jahn vom Caritasverband Leipzig. Denn sie stoßen auf fremde Frauen- und Familienbilder, müssen sprachliche Barrieren überwinden oder die gesellschaftlichen Werte des Westens erklären. "Aber das Vertrauen in die Caritas ist bei den Flüchtlingen groß. Denn der Verband  ist international präsent ."

Beratungsstellen sind Chance für die Kirche

Auch Maria Grund vom Caritasverband Chemnitz betont das positive Image der Caritas bei den Ratsuchenden. Ein weiterer, wichtiger Aspekt für sie: "Wir erreichen sehr viele Frauen, die mit der Kirche nichts zu tun haben." Die Zahlen bestätigen das. Der überwiegende Teil der Frauen und Familien, die 2016 eine katholische Beratungsstelle aufsuchten, etwa  49 Prozent, ist konfessionslos. Bischof Heinrich Timmervers sieht darin eine große Chance für die Kirche. "Wir können mit unseren Einrichtungen einen großen Beitrag zur Evangelisierung leisten", betonte der Bischof.

Was brauchen die Beraterinnen für die Zukunft? Vor allem mehr Zeit, besonders für aktuelle Entwicklungen, denn das gesellschaftliche Familienbild hat sich gewandelt: Patchwork-Familien,  Alleinerziehende  oder interkulturelle Familien und Partnerschaften stellen die Frauen in der Beratung vor neuen Herausforderungen. Auch mehr gesellschaftliche Anerkennung für den Wert des Lebensschutzes wünschen sich die katholischen Beraterinnen. Dazu brauche es eine verstärkte Öffentlichkeit.

Im Bistum Dresden-Meißen gibt es fünf katholische Schwangerschaftsberatungen, die nach den Bischöflichen Richtlinien arbeiten. 2016 haben 12 Beraterinnen etwa 7.000 Beratungsgespräche mit 2.900 Ratsuchenden geführt, davon 900 mit Migrationshintergrund.

Andreas Schuppert

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